„Auf zwei deutsche Titelträger kann ein so kleines Städtchen wie Kuppenheim stolz sein“, befindet Michael Waschek. Der Präsident der Rochade Kuppenheim konnte sich damit bei der Jahreshauptversammlung über so große Erfolge der Schachgemeinschaft wie noch nie in der 44-jährigen Vereinshistorie freuen. Nachdem Thilo Ehmann im Vorjahr deutscher Pokalsieger wurde, setzte Hartmut Metz vor wenigen Wochen noch einen drauf: Der Routinier wurde deutscher Seniorenmeister der Ü50 im hessischen Bad Wildungen. Der einmal mehr ungeschlagene Metz verzeichnete auch das beste Ergebnis mit 7:2 Punkten in der vergangenen Verbandsliga-Saison.
Ehmann eilt von Erfolg zu Erfolg
Noch mehr Lobpreisungen verdiente sich allerdings Ehmann von Kapitän Joachim Kick: Der Neuzugang spielte am ersten Brett nicht nur eine herausragende Runde. Der 23-Jährige schlug so den ehemaligen Weltranglistendritten und WM-Kandidaten-Finalisten Andrej Sokolow, erinnerte Kick an die Großtat. Auch sonst war Ehmann kaum zu bremsen. Der Blitzdenker wurde zum vierten Mal badischer Einzelpokal-Sieger und baden-württembergischer Meister im Schnellschach! Zudem badischer Vizemeister im Blitz. Kleinere Titel wie seine Siege im Bezirk im Pokal sowohl im Einzel als auch mit der Mannschaft gerieten so fast zur Nebensache.
Erste Mannschaft peilt Aufstieg an
Obwohl Kick selbst als zweiterfolgreichster Spieler der Verbandsliga ebenso auftrumpfte, reichte es nicht zum Aufstieg in die Oberliga. Den peilt die Rochade in der neuen Saison an, zumal eine neue Ligen-Einteilung zusammen mit Württemberg erfolgen soll. Auch die zweite und dritte Mannschaft erreichte dank einiger starker Nachwuchsspieler ihre Ziele mit dem Klassenerhalt in der Landesliga und der Bezirksklasse. „Louis Wunsch und Patrick Gottwald spielten ausgezeichnet“, lobte Ralf Gantner das Duo. In der dritten Mannschaft ragten Gerhard Ketterer, der 133 Ratingpunkte hinzugewann, und Talent Rouven Wieser heraus, berichtete Kapitän Sascha Schmidt. Er lud seine Schachfreunde nach der Sitzung zum Grillen ein. Der Bahn-Fan hatte zu seinem 50. Geburtstag das passende Geschenk erhalten. Herzlich bedankte sich außerdem Ehrenpräsident Reinhard Kühl für das besonders großzügige Präsent, das er zu seinem 75. Geburtstag erhalten hatte. Regen Anklang fanden auch die Feiern und Ausflüge, die vor allem Vizepräsident Kai Götzmann organisierte. Traurig stimmte die Mitglieder der Tod von Hermann Hettich. Der 92-Jährige hatte 1979 den Verein mit Kühl, Heribert Urban und Klaus Harsch gegründet. Mit einer Gedenkminute gedachte die Rochade dem alten Gründungsvater.
Senioren-Abteilung brummt
Der umtriebige Jugendleiter Thomas Braun hat zwei neue Kindergruppen ins Leben gerufen. Er hofft, dass ihn künftig Patrick Gottwald unterstützt. Das Talent will den C-Trainer-Schein machen. Noch mehr brummt aber Brauns Senioren-Abteilung, die sich bei den älteren Semestern jeden Mittwoch großer Beliebtheit erfreut. So stabilisierte sich die Rochade bei 111 Mitgliedern, befand Ralf Ehret. Der Schatzmeister konnte von einer guten Kassenlage berichten. Trotz zahlreicher Neuanschaffungen verzeichnete er nur ein Minus von 45 Euro. Die Kassenprüfer Uwe Gantner und Ralf Westermann bescheinigten Ehret wie gewohnt ausgezeichnete Arbeit. Entsprechend wurde der Vorstand der Schachgemeinschaft auf Vorschlag von Markus Merklinger einstimmig entlastet.
Rochade-Homepage ist „geachtet“
Positives konnte auch Webmaster Gerhard Gorges vermelden: „Die Webseite läuft weiterhin gut. Sie ist geachtet.“ Der Experte, der mehrere Webseiten betreut, befand zudem: „Ich glaube, unsere Homepage sticht hervor, während viele andere eher langweilig sind.“ Als Grund für die gelungene Homepage hob Gorges unter anderem die sehr gute Zulieferung von Texten, etwa der Mannschaftsführer, hervor. Präsident Waschek dankte ihm für sein besonderes Engagement. Der Webmaster heimste wie alle rührigen Funktionsträger Applaus für seine Leistung.
Für 25-jährige Mitgliedschaft ehrte Waschek an Ende der Versammlung Joachim Kick. Ehrenurkunden überreichte der Präsident zudem seinem Stellvertreter Götzmann und Metz, die beide seit 40 Jahren für die Rochade Kuppenheim ans Brett gehen.
Spielabend soll belebt werden
Markus Merklinger regte mit anderen Sitzungsteilnehmern unter dem Punkt „Sonstiges“ an, den Spielabend „zu beleben“. Auch wenn der jüngste Donnerstag vor der Sitzung gut besucht war, sollte es wieder mehr Angebote geben, um eine höhere Zahl an Mitgliedern anzulocken. Im Gespräch ist eine Reaktivierung des monatlichen Blitzcup-Wettbewerbs. Die Besprechung der Partien aus den Mannschaftskämpfen sollen nicht die einzigen Lehrveranstaltungen sein. Einige Spieler könnten Themen vortragen. Metz hat bei Großmeister Philipp Schlosser angefragt, ob er sich vorstellen könnte, die Nachfolge von Roland Schmaltz anzutreten. Der in Kuppenheim sehr beliebte Großmeister lebt inzwischen Down Under. Der Baden-Badener Schlosser könnte auch einmal im Monat eine Lehrstunde halten. Last but not least gab es auch den Vorschlag, dass die Rochade mehr Turniere ausrichtet.