Die Rochade Kuppenheim hat bei der Jahreshauptversammlung ein positives Fazit gezogen, obwohl die erste Mannschaft aus der Schach-Oberliga abstieg. „Wir schlugen uns aber besser als erwartet in der wegen Corona über zwei Jahre währenden Saison“, befand Hartmut Metz in Vertretung von Kapitän Joachim Kick, und verwies auf die zahlreichen Großmeister, die für die Konkurrenten an die Bretter gingen. Die Rochade hatte durch die Oberliga zwar höhere Ausgaben, vor allem weil man für die Heimspiele das Alte Rathaus anmietete, gab aber kein Geld für Spielergehälter aus. So konnte Kassierer Ralf Ehret einen positiven Rechnungsabschluss mit einem Miniplus von knapp 40 Euro vermelden. Die Kassenprüfer Ralf Westermann und Uwe Gantner bescheinigten ihm einmal mehr „hervorragende Arbeit“. „Dafür dass wir durch die Oberliga Sonderausgaben hatten, ist das Ergebnis ganz gut“, ergänzte Vizepräsident Kai Götzmann. Ehrenpräsident Reinhard Kühl befand, dass die Stadt dem Verein die Miete für das Alte Rathaus erlassen sollte: „Die Stadt müsste sich stolz zeigen, dass wir in der Oberliga spielten“, betonte der Rochade-Gründer. Dank der Sponsoren wie der Sparkasse und Spenden sowie den Beiträgen der aktuell 114 Mitglieder konnte die Schachgemeinschaft aber einen Griff in die Schatulle vermeiden.
Michael Waschek (links) gratuliert Gründungsmitglied Klaus Harsch zum 70. Geburtstag.
Applaus für Jugend- und Seniorenwart Braun
Auch ansonsten kam der Verein gut durch die Corona-Krise, sieht man von den ausgefallenen Treffen der Seniorengruppen mittwochs und dem Clubabend sowie Jugendtraining (donnerstags) ab, befand Präsident Michael Waschek. Vor allem Jugend wie Senioren befinden sich weiterhin im Aufwind, meinte Thomas Braun als Zuständiger. Der Jugendtrainer heimste bei seinem Bericht mehrfach Applaus für seinen erfolgreichen Einsatz ein. An seinem neuen Seniorenkurs nahmen anfangs 20 Anfänger teil. Einige sollen nach den 30 Einführungsabenden nun in die Seniorengruppe der erfahrenen Recken wechseln, sagte Braun. Im Nachwuchsbereich unterstützten ihn Ralf Gantner und der badische Jugendmeister 2021, Daniel Schmitt, der Online-Training für die größten Talente wie Rouven Wieser und Joel Kraus anbot.
Hatz und Schmidt zuversichtlich
Auf die anderen zwei setzt Alexander Hatz besonders, nachdem die zweite Mannschaft aus der Bereichsliga in die Landesliga aufstieg. „Louis Wunsch und Patrick Gottwald waren da schon Leistungsträger und haben Biss“, vertraut der Kapitän auf eine weitere Steigerung. Wie die dritte Mannschaft um Sascha Schmidt („Wir haben den Klassenerhalt als Tabellensechster in der Bezirksklasse wieder gepackt“) hofft Hatz auf einen breiteren Kader in der anstehenden Saison, schloss sich doch mit Thilo Ehmann ein neuer Spitzenspieler dem Verein an.
Ehmann sorgt gleich für Highlights
Der bisherige Sasbacher sorgte auch gleich für die sportlichen Highlights: Erst gewann der 22-Jährige ungeschlagen das internationale Arber-Open im Bayerischen Wald, danach eroberte der badische Pokalsieger vergangene Woche den deutschen Einzelpokal in Magdeburg souverän durch fünf Siege in Folge. Entsprechend fiel der Applaus aus. Waschek erwähnte noch den baden-württembergischen Vizemeister-Titel bei den Senioren von Hartmut Metz.
Neuwahlen einstimmig
Die Neuwahlen brachten keine Veränderungen an der Spitze: Michael Waschek bleibt „noch für zwei Jahre“ Präsident, will dann aber „nach 14 Jahren und längster Rochade-Vorsitzender im Amt aufhören – auch wenn mich alle Funktionäre super unterstützen und die Amtsführung leicht machen“, kündigte das Rochade-Urgestein an.
Wascheks Stellvertreter Kai Götzmann, Jugend- und Seniorenwart Thomas Braun sowie Kassierer Ehret und Pressewart und Schriftführer Hartmut Metz wurden einstimmig entlastet und ebenso einmütig gewählt.
Einstimmig wurde auch die Satzung gemäß den Vorgaben des Finanzamts geändert. Dabei ging es darum, dass das Guthaben der Rochade im Falle einer Auflösung an die Stadt Kuppenheim fließt und dieses für karitative Zwecke nutzen soll.
Kai Götzmann (von links) lädt nach der Versammlung seine Freunde von der Rochade zum Grillen ein. Die Funktionäre Ralf Ehret, Ralf Westermann und Michael Waschek feierten gerne mit.
„Der Verein lebt!“
„Der Verein lebt!“, stellte Gründer Kühl mit Blick auf sein großes Baby abschließend zufrieden fest. „Hervorragend, was der Verein leistet“, ergänzte Pfarrer Jürgen Biskup mit Blick auf das Engagement aller. Er selbst verdiente sich die Ehrennadel für 25 Jahre aktives Spiel im Badischen Schachverband (BSV). Gar 50 Jahre schreitet Reinald Kloska ans Brett, wofür ihn der BSV ebenso auszeichnete. Mitgründer Klaus Harsch bekam von Waschek nachträglich zu seinem 70. Geburtstag einen Geschenkkorb überreicht. Anschließend feierten noch knapp 20 Mitglieder mit Würstchen vom Grill und anderen Leckereien, die Kai Götzmann im Nachgang zu seinem 50. Geburtstag spendierte.