Hartmut Metz hat bei der deutschen Schnellschach-Meisterschaft der Senioren knapp das Treppchen verpasst. Der Kuppenheimer kam zwar wie Patrick Chandler (Oberursel) und IM Uwe Kersten (Bad Emstal/Wolfhagen) auf 6,5 Punkte nach neun Runden – hatte aber die schlechteste Buchholz-Wertung des Trios. Der Titel ging zum ersten Mal in der Altersklasse Ü50 an Patrick Burkart, der souverän durch das Turnier marschierte Der Favorit aus Hofheim gab nur zwei Remis ab. Mit 8/9 war er eine Klasse für sich.
Metz erwischte einen rabenschwarzen Start. Zwar schlug er die spätere Seniorenmeisterin Anita Stangl zum Auftakt, verdarb aber noch ein Turmendspiel mit Mehrbauer sogar noch in den Verlust, nachdem er ein Remisangebot von IM Viktor Gudok abgelehnt hatte. Der Ukrainer stieg dann am zweiten Tag aus, was Metz auch einige Buchholz-Punkte kostete. Entscheidend war aber die Niederlage in Runde fünf gegen Kersten. Letzterer reklamierte in Verluststellung die Zeitüberschreitung von Metz, der nach einer Kombination mit Läuferopfer eine Figur zu spät wegzog, so dass ihm die Zeit trotz der zehn Sekunden Zugabe pro Zug (zu der Start-Bedenkzeit von zwölf Minuten) nicht reichte. Mit 2,5/5 waren nach dem ersten Tag alle Chancen auf eine Topplatzierung dahin. Das war vielleicht auch dem Frust geschuldet, der sich durch den verpassten einfachen Sieg gegen Michael Schneider (Niefern-Öschelbrunn) am Morgen im normalen Senioren-Turnier bildete.
Die Ergebnisse aus Bad Wildungen finden sich unter:
https://dsenem.de/index.php/8-blog/69-3-runde-der-deutschen-senioreneinzelmeisterschaft-in-bad-wildungen
Mit interessantem Schach zu 4/4
Am zweiten Tag lief es dagegen wie geschmiert – obwohl Metz ein fünfstündiger Verteidigungskampf vom Morgen in den Knochen steckte, der immerhin noch ein Remis gegen Ingo Lindam bescherte. In allen vier Partien spielte der Kuppenheimer FM plötzlich interessantes Schach und gewann sogar nach einer hübschen Abwicklung gegen FM Norbert Heck ein Endspiel mit ungleichfarbigen Läufern bei jeweils vier Bauern auf beiden Seiten! Mit einem Schlussrundenerfolg über den Gießener Peter Gerber hievte sich Metz auf optimale 4/4 am Schlusstag und kam so noch auf 6,5/9. Das Endergebnis entsprach auch nahezu seiner Schnellschach-Elo von 2226.
Im Turnierschach liegt Metz nach fünf Runden mit 3,5 Punkten im Ü50-Wettbewerb in Lauerstellung. Gegen den mit vier Punkten führenden Peter Wacker (Köln), der an Position zwei gesetzt ist, remisierte Metz mit Schwarz mühelos. Nach drei Runden hätte der Kuppenheimer alleine in Front liegen können mit der Idealpunktzahl. Doch gegen Schneider ließ er im Turmendspiel mit zwei Mehrbauern mehrfach den Gewinn aus und musste am Schluss mit a- und c-Bauer eine Remisabwicklung zulassen. Gegen Ingo Lindam hatte er jedoch Glück und konnte mit größter Mühe einen halben Punkt retten. Das Turnier läuft noch bis Dienstag. Am Sonntagmittag sind auch noch die deutschen Blitzmeisterschaften der Senioren.