Die Rochade Kuppenheim hat in der letzten Runde der Verbandsliga ihr Hauptziel erreicht, aber den Titel hauchdünn verpasst: Mit dem souveränen 5,5:2,5-Sieg in Oberwinden ließ die Schachgemeinschaft keinen Zweifel am Aufstieg in die Oberliga. Schon ein 4:4 hätte gereicht, um einen der ersten drei Plätze zu verteidigen. Wegen der Neugliederung mit der Oberliga Baden-Württemberg und der badischen Oberliga darunter, steigen fünf Verbandsligisten auf. Zwei aus dem Norden und drei aus dem Süden, weil die OSG Baden-Baden IV mit 13:5 Punkten einen Zähler mehr auf dem Konto hat als die Reserve der Karlsruher SF (12:6).

Hubert Schuh ist einer der Garanten des Aufstiegs: An einem hinteren Brett ist der ehemalige Bundesligaspieler eine sichere Bank.

Zähringen verdient Meister

Für die Meisterschaft reichte es trotz des klaren Siegs über Oberwinden nicht, weil Freiburg-Zähringen den Tabellenvorletzten Sasbach mit 7:1 überrollte. So kamen die Breisgauer bei jeweils 14:4 Punkten auf 48 Brettpunkte. Kuppenheim sammelte 47. Hätte das Team von Joachim Kick einen Brettpunkt mehr geholt, hätte die Brettwertung für die Rochade entschieden. Da Zähringen aber das direkte Duell gewann, geht der Titel verdient an die Breisgauer.

Thilo Ehmann ragt mit exzellenten 6,5/8 am Spitzenbrett heraus.

Theorieschlacht und Theoriegepatze führen jeweils zum Remis

Oberwinden, das durch eine Siegprämie des Dreisamtälers Max Scherer motiviert wurde, hielt nur anfangs mit. Joachim Kick lieferte sich mit Alexander Lang eine Theorieschlacht. Da sich beide Kapitäne exzellent auskannten, endete die Partie bald friedlich. Das kann man bei Hartmut Metz nicht behaupten. Der deutsche Senioren-Meister misshandelte die Eröffnung und stand trotz Weiß bald schlecht. Immerhin haute er rechtzeitig die Remis-Bremse rein und bot das Unentschieden an. Daniel Sonnenfeld nahm glücklicherweise an.

Hubert Schuh sorgt für die Führung

Danach lief es trotz der zwei verschenkten Weiß-Partien für Kuppenheim: Hubert Schuh, der für den erkrankten Markus Merklinger ins Team gerückt war, widerlegte ein Qualitätsopfer seines Kontrahenten. Ein Zwischenschach war Bernd Banken entgangen, so dass er die Qualle weniger hatte. Der Rest war für Routinier Schuh ein Kinderspiel. Michael Lorenz baute am achten Brett die Führung auf 3,5:1,5 aus, nachdem Jochen Klumpp als dritter Weiß-Spieler nichts herausholte. Lorenz setzte dem König von Wolfgang Scherer zu und gewann dadurch eine Figur.

Thilo Ehmann sichert den Aufstieg

Den Aufstieg sicherte kein Geringerer als Thilo Ehmann mit den Sieg zum 4,5:1,5 ab. Der Spitzenmann unterstrich einmal mehr seine ganze Klasse und schlug im Endspiel Emmanuel Reinhart auf besondere Art. Am Schluss überforderten fünf laufende Bauern den verbliebenen schwarzen Springer. Der Topscorer der Liga schraubte seine Bilanz auf 6,5/8. Das entspricht einer Performance von beeindruckenden 2481 DWZ!

Marlon Meier geht auf Brettpunktejagd

Danach sollte Marlon Meier auf Brettpunktejagd gehen, um den Sieg auszubauen. Weil Jürgen Schulte sein Läuferpaar für einen Doppelbauer halbierte, konnte das vierte Brett der Kuppenheimer mit Dame und Springer plötzlich gegen Dame und Läufer wirbeln. Das kostete den weißen König. Beim 5,5:1,5 zeigte Jean-Luc Roos lange eine großartige Verteidigungsleistung in schwieriger Stellung. Doch just, als das Remis im Endspiel Turm und ungleichfarbige Läufer in Reichweite kam, patzte er doch. Der starke Oberwindener Mario Rösch ließ sich nicht zweimal bitten und sorgte für den Ehrenpunkt der Hausherren, die die Saison mit 6:12 Punkten nur auf Platz acht abschlossen.