Die Rochade Kuppenheim ist weiter vom Glück begünstigt: Auch die OSG Baden-Baden IV litt nach einer kurzfristigen Absage an Spielermangel. So trat die vierte Mannschaft des deutschen Abonnement-Meisters nur zu siebt an. Dadurch konnte das Verbandsliga-Team Markus Merklinger an die Landesliga-Reserve abgeben und Hussain Chaltchi ins Oktett rotieren. Der trotz einer Fischvergiftung wacker angetretene Chaltchi konnte sich schonen und den Punkt kampflos einfahren. Merklinger führte derweil mit einer überzeugenden Leistung und einem Remis die zweite Mannschaft ebenso zu einem 5:3-Sieg über Appenweier.

Meister der Grünfeld-Indischen-Verteidigung: Jochen Klumpp lässt Carlos Neves mit Schwarz keine Chance.

Die Führung verteidigten Joachim Kick und Marlon Meier mit Friedensschlüssen. Letzterer zog gegen Daniel Schmitt eine ellenlange Theorievariante herunter, die der Ottenauer offenbar auch gut kannte. In der aufregenden Partie gab es wilde Opfer. Um nicht matt zu gehen, gab Schmitt die Dame, erhielt aber mehr als genügend Material dafür. Am Schluss verzog sich der Pulverdampf und Meier konnte mit seiner verbliebenen Dame ein Dauerschach geben. Dem konnte Weiß nicht entkommen, hätte er doch ansonsten beide Türme mit Schach verloren und wäre sogar auf Verlust gestanden. Weit weniger spannend verlief das Duell von Kick mit Michael Leonov. Beide Seiten stellten schon nach ein paar Zügen die Kampfhandlungen ein. „An den hinteren Brettern gewinnen wir“, befand der Rochade-Kapitän und sollte recht behalten. Ganz vorne gab es auch zwei Unentschieden. Rolf Schlindwein akzeptierte im Duell der beiden IM die Offerte von Jean-Luc Roos. „Ich stand schon etwas schlechter“; begründete Schlindwein die Annahme.

Hubert Schuh kombiniert hübsch zwei Bauern heraus.

Ehmann fehlt wegen deutscher Schnellschach-Meisterschaft

Der Franzose Roos war an Position eins gerückt, weil Thilo Ehmann fehlte. Der Kuppenheimer Spitzenspieler trat bei der deutschen Schnellschach-Meisterschaft in Dinkelsbühl an. Dort kämpfte sich Ehmann am zweiten Tag auf einen grandiosen fünften Platz vor (Bericht folgt)!
Hartmut Metz hatte sich gegen Tobias Tiemann gut vorbereitet und konnte die Eröffnung locker herunterspielen. So verbrauchte der Kurstädter viel Bedenkzeit, lehnte aber angesichts des schlecht stehenden Mannschaftskampfes das weiße Remisangebot trotz seiner Zeitnot ab. Nachdem Tiemann eine Kombination ausgelassen hatte, die ihn aber vermutlich eine Verluststellung beschert hätte nach einem ellenlangen weißen Konter, bot er mit zwei verbleibenden Minuten auf der Uhr für mehr als zehn Züge die Punkteteilung an. Metz akzeptierte diese gerne. Zwar ging das Eröffnungsexperiment von Patrick Karcher gegen Tim Ullmann schief und er verlor rasch mit Weiß. Doch dafür sorgte Jochen Klumpp souverän für das 4:3. Carlos Neves war in dem Grünfeld-Inder überfordert. Klumpp kombinierte Bauern und Qualität heraus. Die einseitige Partie ging locker an Schwarz. Mit einer netten Kombination gewann Hubert Schuh einen Bauern. Im Schwerfiguren-Endspiel wurden zwei daraus. Und das Damen-Endspiel war eine leichte Sache für den ehemaligen Bundesliga-Spieler, zumal Alaa El Din Khalil am Schluss nur noch von seinen 30 Sekunden Bonus-Bedenkzeit pro Zug lebte.

Rochade Kuppenheim auf Platz zwei in der Verbandsliga

Mit 6:0 Punkten steht die Rochade nach dem 5:3 auf Platz zwei hinter Oberwinden, das mit 17 einen Brettpunkt mehr aufweist. Im Duell der Titelanwärter schlug Freiburg-Zähringen die Schachgemeinschaft Dreisamtal, so dass beide Teams nun bei 4:2 Zählern auf den Plätzen drei und vier folgen. Zwischen diesen Teams sollte die Meisterschaft ausgemacht werden, da Gottmadingen beim 4:4 gegen Aufsteiger Villingen-Schwenningen erneut einen Punkt verlor und nun wie der nächste Gegner der Rochade bei 3:3 Punkten steht.