Von Sascha Schmidt
Dem dritten Rochade-Achter gelingt derzeit kein Mannschaftssieg mehr und hat aufgrund einer erneuten schwachen Leistung zurecht die rote Laterne in der mittelbadischen Bezirksklasse mit 4:12 Punkten geerbt. Die Reserve aus der Barockstadt Rastatt trat gut aufgestellt und mit dem starken Schachtrainer Nikolaus Sentef am Spitzenbrett an und ging alsbald mit 1:0 an Front. Jugendtrainer Thomas Braun der ansonsten umsichtig spielt, vergaloppierte sich in der Eröffnung mächtig und büßte bei einem wilden Schlagabtausch recht früh in dem Match gegen Andrej Salwasser die Dame ein und verlor. Auch Schach-Urgestein Fritz Kolb zog gegen Wlad Osipov den Kürzeren und musste eine Niederlage quittieren.
Den „Anschlusstreffer“ zum 1:2 erzielte an Brett 8 Alfons Mink, der eine gute Leistung bot und Ian Gnad am Brett niederrang. Mit zwei Siegen in Folge tankte der engagierte Schachspieler viel Selbstvertrauen für weitere, zukünftige Mannschaftskämpfe. Kapitän Schmidt kam gegen Max Beckert mit den schwarzen Steinen in der Caro-Kann-Verteidigung in einem völlig ausgeglichenen Springerendspiel nicht über ein Remis hinaus und fuhr lediglich einen halben Punkt ein. An Brett 5 trafen wie im Vorjahr Renold Miller und Gerhard Ketterer aufeinander. Miller, der sich zwischenzeitlich deutlich weiterentwickelt hat, wählte mit den weißen Figuren die Nimzowitsch-Larsen-Variante. Nach einer ausgeglichenen Eröffnung konnte er sich im Mittelspiel einen Vorteil erarbeiten, den er konsequent bis zu einer schönen Mattkombination mit seinen Springern ausbaute. „Eine überzeugende Partie des jungen Spielers“, resümierte Ketterer, der seinem Opponenten zum Sieg gratulierte.
Auch für Talent Rouven Wieser gab es gegen Andreas Kraus an diesem Abend nichts zu erben und stand auf Verlust. Mit dem 1,5:4,5 stand die Heimpleite der Knöpflestädter fest. Für die Ergebniskosmetik sorgte Schatzmeister Ralf Ehret, der seine Bedenkzeit gut nutzte, um seinen Gegner, Gerhard Theil, unter Druck zu setzen. Dieser musste in aussichtsloser Lage kapitulieren, worauf die Rochadnix auf 2,5:4,5 verkürzten. Am Spitzenbrett wurde noch munter weitergespielt. Trotz zwei Mehrbauern, die Nikolaus Sentef mehr auf dem Brett hatte, verteidigte sich Waldemar Schlangen zäh und hätte im Endspiel bei genauer Spielweise gegen den deutlich DWZ-stärkeren Sentef sogar eine Remischance gehabt! Nach einem Schnitzer musste er nach rund vier Stunden doch die Segel streichen. Das letzte Saisonspiel findet auswärts im April als Underdog gegen Sasbach 2 statt, wo dann die recht bescheidene Saison des dritten Rochade-Achters einen Abschluss finden wird.
SGR Kuppenheim 3 | 1415 | SC Rastatt 2 | 1512 | 2½ | 5½ | 4.35 | |||
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1 | 26 | Schlangen, Waldemar | 1666 | 11 | Sentef, Nikolaus | 2129 | 0 | 1 | 0.05 |
2 | 30 | Wieser, Rouven | 1585 | 12 | Kraus, Andreas | 1661 | 0 | 1 | 0.39 |
3 | 31 | Schmidt, Sascha | 1621 | 17 | Beckert, Max | 1555 | ½ | ½ | 0.59 |
4 | 35 | Braun, Thomas | 1435 | 20 | Salwasser, Andrej | 1458 | 0 | 1 | 0.47 |
5 | 38 | Ketterer, Gerhard | 1371 | 24 | Miller, Renold | 1471 | 0 | 1 | 0.36 |
6 | 39 | Ehret, Ralf | 1400 | 27 | Theil, Gerhard | 1239 | 1 | 0 | 0.71 |
7 | 41 | Kolb, Fritz | 1292 | 31 | Osipov, Wlad | 1073 | 0 | 1 | 0.78 |
8 | 45 | Mink, Alfons | 951 | 61 | Gnand, Ian | 1 | 0 | 1.00 |