Von Sascha Schmidt
Der dritte Rochade-Achter vermochte auch nicht gegen den Tabellenletzten Rastatt II zu gewinnen. Mit fünf Niederlagen in Folge endet die Saison mit dem sehr bescheidenen, vorletzten Tabellenplatz in der mittelbadischen Bezirksklasse und 7:13 Punkten – obwohl die Tabellenspitze am dritten Spieltag kurzfristig mit 6:0 Punkten erobert worden war. Abstiegssorgen herrschen dennoch keine, denn in der Kreisklasse I sind nur Mannschaften mit fünf Spieler gemeldet. Laut dem rührigen Ex-Bezirksvorsitzenden Nikolas Sentef ist nicht einmal sicher, dass Rastatt II definitiv absteigt. Wenn eine Schachmannschaft acht Spieler für die nächste Saison meldet, ist die Wahrscheinlichkeit dann groß, in der Bezirksklasse spielen zu können. Ob die Aufstiegskandidaten aus der Kreisklasse I eine Achtermannschaft stellen können, bleibt fraglich.

Jürgen Biskup nimmt die schwere Aufgabe gegen Nikolaus Sentef locker.

Biskup schlägt sich wacker gegen Sentef

Die Gäste aus Rastatt überraschten mit dem starken Nikolaus Sentef, der das zweite Mal aufgrund von Spielermangel seinen Rastatter Mannschaftskameraden beistand. Kuppenheim III musste am letzten Spieltag leider auf Waldemar Schlangen, Thomas Braun und Jan Prok als Stammspieler verzichten. Dafür lief mit Pfarrer Jürgen Biskup ein starker Ersatz auf. Er bekam allerdings am Spitzenbrett mit Schachtrainer Nikolaus Sentef (DWZ 2129) eine schier unlösbare Aufgabe vorgesetzt. Biskup nahm es aber mit Humor und spielte recht entspannt, zunächst auf Sicherheit bedacht und vermied vorzeitige grobe Schnitzer. Der überlegene Sentef schnürte jedoch nach und nach die Stellung von Schwarz ein und zwang Biskup zur Aufgabe, obwohl dieser sich wacker schlug. Etwas blass an diesem Abend blieb an Brett zwei Mannschaftskapitän Sascha Schmidt, der mit Weiß zu passiv agierte und über ein Remis gegen Max Beckert nicht hinauskam. An Brett drei sah es für Zoltan Maki nicht schlecht aus, er konnte aber seinen Stellungsvorteil im Mittelspiel nicht nutzen und verlor die Übersicht. Im Endspiel gegen Andreas Kraus mit einem Bauern weniger stand er auf Verlust und kapitulierte.

Rouven Wieser (rechts), hier beim Training mit Adrian Gschnitzer, zählt mit 5/7 zu den Topscorern der dritten Mannschaft.

Rouven Wieser glänzt

Ebenfalls bitter war die Niederlage von Neuzugang Ulrich Gehls an Brett 8, der eigentlich recht sicher und gut stand. Leider unterlief ihm gegen Wlad Osipov ein Schnitzer, sodass er auf die Verliererstraße geriet und bei seinem zweiten Einsatz unglücklich verlor. Dafür glänzte an diesem Abend Rouven Wieser, der seinen Kontrahenten Andrej Salwasser regelrecht an die Wand spielte. Den zahlreichen Drohungen und Fesselungen von Wieser hatte der Rastatter nichts entgegenzusetzen und wurde regelrecht überfahren. Mit einer DWZ-Zahl von inzwischen 1640 spielt Rouven Wieser zurecht an den vorderen Brettern und bewies sein Schachtalent. Über ein glückliches Remis darf sich Urgestein Fritz Kolb freuen, der eine Leichtfigur weniger hatte, diese zurückgewann und Gerhard Theil ein Remis abtrotze. Den zweiten und verdienten Sieg für die Knöpflestädter fuhr Ralf Ehret ein. Der Rochade-Schatzmeister nutzt seine Bedenkzeit meist bis zum Schluss. Kontrahent Michael Klein, der exakt wie Ehret eine DWZ von 1371 aufwies, zog nach langem Ringen den Kürzeren.

Gerhard Ketterer legt stolze 123 DWZ binnen einer Saison zu.

Ketterer gewinnt 123 DWZ hinzu

Ein Sieg von Gerhard Ketterer gegen Renold Miller im Springerendspiel war an diesem Abend nicht drin, sodass sich beide auf ein leistungsgerechtes Remis einigten. Ketterer darf sich auch in dieser Saison auf seinen DWZ-Gewinn von 123 Punkten freuen! Für mehr als 3,5 Mannschaftspunkte reichte es an diesem Schachabend allerdings nicht, auch wenn das Ergebnis gegen Rastatt knapp ausfiel. Das Ziel wird nach der jüngsten Niederlagenserie auch in der nächsten Saison der Klassenerhalt in der Mittelbadischen Bezirksklasse sein.