Unerwartetes 6,5:1,5 der Zweiten in Iffezheim

Von Ralf Gantner
Mit gemischten Gefühlen wurde vom Rochade-Tross der Weg zum charmanten Schachlokal der Renndörfler in Iffezheim, mit Blick auf die Rennbahn, aufgenommen. Dies deshalb, weil die Spitzenkräfte Michael Lorenz und Alexander Hatz beim Derby in der Bereichsliga passen mussten – wobei auf Iffezheimer Seite Sven Rosenau fehlte. Bei Kuppenheim rückten die Nachwuchskräfte Zoltan Maki und Rouven Wieser auf. Kein schlechter Ersatz, wie sich zeigen sollte. Es war noch keine halbe Stunde gespielt, als der Kontrahent von Hussain Chaltchi, John Schott, in der Eröffnung eine Figur einstellte. An den anderen Brettern ging es kampfeslustiger und ausgeglichen zu, ehe an Brett zwei der erste Friedensschluss zwischen „Remiskönig“ Markus Ehrlacher und Daniel Scheuermann folgte, nachdem die Spannung aus dem Spiel verpuffte. Ein gerechtes Remis zweier gleichstarker Kontrahenten. Das Duell zwischen Zoltan Maki und Daniel Zoller war mehr ausgekämpft, wobei ungleiche Läufer im Endspiel das Remis besiegelten.

Hussain Chaltchi verwertet in Iffezheim mit leichter Hand sein Figuren-Plus.

Die Tendenz des Mannschaftskampfs war weiterhin leicht vorteilhaft für die Gäste, da Chaltchi sein Figurenplus wahrte und Louis Wunsch Angriffschancen besaß. Auch bei Rochade-Talent Rouven Wieser zeichneten sich Vorteile gegen Hans-Dieter Posselt ab. Überraschend kam dagegen die Nachricht, dass Reinald Kloska gegen den unverwüstlichen Bernhard Ast gewinnen konnte! Eine starke Leistung, nachdem Asts Bauern, allesamt auf der gegnerischen Läuferfarbe platziert waren und zur Schwäche neigten. Diese beutete Kloska zielgerichtet aus.
Wieser hatte derweil auch jegliche Dauerschachmöglichkeiten von Posselt verhindert und fuhr einen ungefährdeten Sieg heim. Hiernach teilten sich am Spitzenbrett Ralf Gantner und Robert Elms den Punkt. Allerdings musste Underdog Gantner mit der Abklammerungstaktik einige kleinere Klippen umschiffen, bis das Remis gesichert war. Der nachfolgende Sieg von Chaltchi zum 4,5:1,5 war mehr als verdient. Und Wunsch konnte einen tollen Angriffssieg verbuchen, wobei aufkommende Zeitnot ihm noch etwas Sorgen bereitete. Dennoch sind Fortschritte in seinem Spielverständnis unverkennbar.

Patrick Gottwald häuft nach und nach kleine Vorteile an.

Die Spielweise von Patrick Gottwald erinnerte an eine „Kobra“, die sich langsam aber sicher kleine Vorteile bis ins Endspiel verschaffte und dann gegen den Gegner, in jenem Fall Oliver Kertesz, zustieß. So endete das Auswärtsspiel sensationell mit 6,5:1,5 für den geschwächten Außenseiter: Rundum ein schöner und in dieser Höhe unerwarteter Sieg, der sich aus Kuppenheimer Sicht umso erfreulicher darstellt, weil die „jungen Wilden“ um Louis, Patrick, Zoltan und Rouven eine tolle Entwicklung nehmen. Mit 2:2 Punkten kann das Bereichsliga-Oktett deshalb optimistisch in die Zukunft blicken.

    SC Iffezheim 1651     SGR Kuppenheim 2 1642 4.11
1 1 Elms,Robert 1980   20 Gantner,Ralf 1832 ½ ½ 0.70
2 2 Ehrlacher,Markus 1831   21 Scheuermann,Daniel 1760 ½ ½ 0.60
3 3 Ast,Bernhard 1922   22 Kloska,Reinald 1877 0 1 0.56
4 5 Schott,John 1582   24 Chaltchi,Hussain 1694 0 1 0.35
5 10 Baumstark,Dirk 1674   29 Wunsch,Louis 1666 0 1 0.51
6 12 Kertesz,Oliver 1619   35 Gottwald,Patrick 1520 0 1 0.64
7 22 Zoller,Daniel 1340   37 Maki,Zoltan Attila 1362 ½ ½ 0.47
8 24 Posselt,Hans-Dieter 1258   40 Wieser,Rouven 1424 0 1 0.28