Metz schreibt zum Abschied eines Giganten im Schach-Magazin 64

Im neuen Schach-Magazin 64, das Anfang März an den Bahnhofs-Kiosk kam, dominiert ein Thema: der überraschende Rücktritt von Wladimir Kramnik. Auf der Titelseite heißt es schon zum Konterfei des russischen Ex-Weltmeisters „Ein Gigant tritt ab“. Die Titelgeschichte im aktuellen Heft von IM Otto Borik steht unter der Überschrift „Kramnik hinterlässt ein unglaubliches Vermächtnis“. Den 14. Weltmeister würdigen dabei Matthias Krallmann, Großmeister Ian Rogers und Hartmut Metz. Der Australier wie der Kuppenheimer kennen Kramnik seit seinem Aufstieg Ende der 80er Jahre sehr gut. Der 43-Jährige gehört wie der Inder Viswanathan Anand zu den humorvollen Sympathieträgern der Szene – und beide boten stets großes Schach. Obwohl Dauerrivalen nicht nur bei der WM, sondern auch in Dortmund und bei den Chess Classic in Frankfurt und Mainz, schätzten sich die beiden schlagfertigen Typen besonders.
Vor allem eröffnungstheoretisch war der Russe stets auf der Höhe, weshalb Kuppenheims Theorie-Papst Joachim Kick sein größer Fan wurde. Über die vielen warmen Worte zum Abschied, die nicht nur von Kick auf den Ex-Weltmeister hereinprasselten, der einst Garri Kasparow entthronte, freute sich Kramnik, wie er gegenüber Metz durchscheinen ließ. Jeroen van den Berg fühlte sich „geehrt“, dass er in Wijk aan Zee sein letztes Turnier spielte: „Wladimir ist ein großartiger Spieler. Er ist dynamisch, vielseitig und ein großartiger Kämpfer mit sehr scharfem Einblick, Vor allem aber ist er eine wundervolle und herzliche Person mit viel Humor. Ich werde seine Anwesenheit in der Spitze vermissen, ebenso wie viel Schachliebhaber auf der ganzen Welt“, bekannte der Turnierdirektor.
Der Abschluss des Tata-Steel-Turniers, das Magnus Carlsen gewann, nimmt ebenso einen breiten Raum im Schach-Magazin 64 ein. Interessant ist für andere „ruhige“ Zeitgenossen sicher der Artikel über Schach-Briefmarken und das Interview von Rogers mit Matthew Sadler und Natasha Regan, die ein spannendes Buch über das selbstlernende Google-Programm Alpha Zero das Werk „Game Changer“ verfassten.