Bei der deutschen Seniorenmeisterschaft in Hamburg biegen Dieter Pirrot (Hofheim), Holger Namyslo (Biberach) und der Kuppenheimer Hartmut Metz gemeinsam auf die Zielgerade ein. Das Trio weist in der Ü50 jeweils 6,5 Punkte nach acht Runden auf. Topfavorit Pirrot besitzt jedoch die beste Buchholz-Wertung vor der letzten Partie, in der alle drei nach unten gelost werden, aber noch schwere Gegner haben.

Spitzenpaarung in Runde sieben der deutschen Senioren-Meisterschaft: Dieter Pirrot (links) gegen Hartmut Metz.

In Runde sieben machte Metz das Titelrennen wieder spannend. Beim vierten Sieg in Folge schlug er den bisher ungeschlagenen IM Pirrot, der bis dahin 5,5/6 angehäuft hatte. Erst lehnte der Kuppenheimer ein Remis ab, dann agierte der Tabellenerste in Zeitnot zu unvorsichtig. Im Endspiel mit je einem Freibauern versprach der langschrittige Läufer gegenüber dem kurzzügigen Springer Vorteile. Die setzte Weiß mit gütiger Mithilfe des IM in Zeitnot um.

Metz,Hartmut (2293) – Pirrot,Dieter (2365) [B04]
30. DSenEM2018–Gruppe-50 (7.1), 27.07.2018

1.e4 Sf6 2.e5 Sd5 3.d4 d6 4.Sf3 g6 5.Lc4 Sb6 6.Lb3 Lg7 7.0–0 0–0 8.Te1 dxe5 9.Sxe5 Lxe5 10.dxe5 Dxd1 11.Txd1 Sc6 12.Lh6 Te8 13.Sc3 Le6 14.Lxe6 fxe6 15.Sb5 Tac8 16.b3 a6 17.Sd4 Sxd4 18.Txd4 c5 19.Td2 c4 20.Tb1 cxb3 21.axb3 Sd5 22.c4 Sc3 23.Te1 Versucht den Springer zu fangen. 23…Ted8 24.f3 b5 25.Tc2? 25.Txd8+! bietet bessere Möglichkeiten. 25…Txd8 26.Ta1 bxc4 27.bxc4 Td1+ 28.Txd1 Sxd1 29.Lc1 Kf7 30.Kf1 Sc3 31.Ke1 Sa4 32.Kd2 Ke8 33.Kd3 Kd7 34.La3 Kc6 (34…Sb6 35.Lc5 Sa4 36.Lb4 Sb6 37.Kd4 Sc8 38.Kc5 Kc7 39.La5+ Kb7 40.Ld8 gewinnt.; 34…Ke8 35.c5 Kd7 36.Kc4 mit Springerfang. 36…Kc6 37.f4 h6 38.h3 h5 39.h4 a5 40.g3 Kc7 41.Kb3) 35.Lxe7 a5 36.Kd4 Sb6 37.Ld8 a4 38.Lxb6 Kxb6 39.Kc3 Kc5 40.f4 a3 41.g4 a2 42.Kb2 Kxc4 43.f5 exf5 44.e6. 25…Sd5 26.Td1 bxc4 27.bxc4 Sb4 28.Txd8+ Txd8 29.Td2 Txd2 30.Lxd2 Sc6 31.f4 Kf7 32.Kf2 g5 33.Ke3 g4 34.Ke4 a5 34…Kg6 35.f5+ Kf7 36.c5 (36.Lc3 a5 37.Lb2 a4 38.c5 Sb4 39.f6 h5 40.Kd4 a3 41.La1 Sc2+ 42.Kc4 Sxa1 43.c6 Sc2 44.c7 a2 45.c8D a1D 46.fxe7 Dd4+ 47.Kb3 Sa1+ 48.Ka2 Dd5+ 49.Kxa1 Dxe5+ 50.Kb1 Kxe7 51.g3µ) 36…a5 37.Lc3 a4 38.Lb2 Sb4 39.g3 exf5+ 40.Kxf5 e6+ 41.Kxg4 Sc2 42.c6 Ke7 43.Kg5 a3 44.Lc3 a2 45.Kh6 Kd8 46.Kxh7 Kc7 47.g4 Kxc6 48.g5 Kd5 49.g6 Kc4 50.La1 Sxa1 51.g7 Sc2 52.g8D a1D 53.Dxe6+ Kc3 54.Dc6+ Kd3 55.e6= 35.Lc3 a4 36.Lb2 h5 37.c5 Ke8 38.f5 exf5+ 39.Kxf5 Sa5 40.Kg5 Sc4 41.Ld4 g3 41…a3 42.Kxh5 a2 (42…Kd7 43.Kxg4 Sd2 (43…Ke6 44.c6! Kd5 45.c7 Kxd4 46.c8D) 44.e6+! (44.h4 Sb3 45.Lc3 Sxc5 46.h5 Ke6=) 44…Kxe6 45.c6 Kd6 46.h4 Kxc6 47.h5 Se4 48.h6 Sf6+ 49.Kf5 Kd5 50.La1 Kc4 51.g4 Kb3 52.g5 Ka2 53.gxf6 Kxa1 54.fxe7 a2 55.e8D Kb2 56.De5+ Kb1 57.h7 a1D 58.Dxa1+ Kxa1 59.h8D+) 43.Kxg4 und Weiß hat zu viele Freibauern. 42.h4 42.hxg3 ist einfacher. Ich wollte mir aber den für den Springer gefährlichen Randbauern erhalten. a3 43.Kxh5 a2 44.Kg4 Se3+

X

45.Kh3! 45.Kf4 Sxg2+ 46.Kxg3 Se3 47.Kf4 Sd5+ 48.Kf5 Kf7 49.e6+ Kg8 50.c6 Kh7 51.Ke5 (51.La1 Sc7=) 51…Sb4; 45.Kxg3?? Sf5+ 46.Kf4 Sxd4 47.h5 a1D. 45…Sf5 46.Lb2 e6 47.Kg4 Kd7 48.h5 Kc6 49.Kg5 Se3 50.h6 Sxg2 51.h7 Se1 52.h8D Sf3+ 53.Kf4 g2

X

54.Da8+ Kb5 54…Kxc5 55.Kxf3 g1D 56.Da7+ Kc4 57.Dxg1. 55.Db7+ Kc4 56.De4+ 1:0 wegen Kb5 (56…Kxc5 57.Kxf3 g1D 58.De3+ Dxe3+ 59.Kxe3 gewinnt simpel) 57.De2+ Kb4 58.Dxg2.

Während die danach mit 6/7 führenden Namyslo und Metz, der die schwarzen Steine hatte, remisierten, setzte sich Pirrot in einem kurzweiligen Morra-Gambit durch.

IM Bernd Schneider (links) auf dem Weg zum deutschen Titel im Senioren-Blitz gegen Hartmut Metz.

Im am Spätnachmittag folgenden Blitz der Ü50 startete Metz fulminant mit 4/4. Gegen IM Bernd Schneider hatte er auch bereits eine Qualität mehr – stellte jedoch diese ein, um danach in immer noch besserer Stellung eine zweite einzupatzen. Trotzdem blieb er bei der deutschen Meisterschaft auf Medaillenkurs, obwohl weitere Punkte verschenkt wurden. Nur der Berliner Dirk Paulsen war eindeutig zu gut. In der vorletzten Runde gegen den späteren Zweiten Berthold Engel vergeigte Metz eine positionelle Gewinnstellung, um hernach mit Mehrfigur im Endspiel gegen Pirrot die Zeit zu überschreiten – trotz der Bedenkzeit von 5 Minuten plus 3 Sekunden pro Zug! Sonst wäre deutlich mehr möglich gewesen als Platz acht mit bester Buchholz, aber nur 6,5 Punkten. 8,5 hätten zu Rang zwei gereicht. Letztlich siegte Bernd Schneider souverän mit 9,5/11 vor Engel und Paulsen (beide 8). Mit sieben Punkten folgten Hajo Vatter, Pirrot und andere.

Turnierseite:

http://www.dsem2018.de/index.php

Die Partien findet sich stets rasch nach Partieende online:

http://cloudserver.chessbase.com/NzI0NjEw/replay.html