Von Sascha Schmidt
Mit einem nicht zu erwartenden Sieg in Unterzahl, eroberte der Dritte Rochade Achter die Tabellenspitze der Mittelbadischen Bezirksklasse und stieß Sasbach II zumindest nach diesem Spieltag vom Thron. Krankheitsbedingt fehlten zwei Spieler für das Spitzenduell gegen Sasbach II, sodass lediglich sechs Schachspieler im Kuppenheimer Aufgebot waren. Bei der Ankunft im geräumigen und schönen Spiellokal des Gemeindezentrum Sasbach gab es dennoch eine positive Nachricht für das Oktett aus Kuppenheim. Sasbach II verzichtete an den vorderen Brettern auf ihre starken Stammspieler und trat überraschend schwächer als gewöhnlich an. Dennoch wog die Last eines 0:2 Rückstands schwer. Mannschaftskapitän Sascha Schmidt sorgte jedoch bereits nach eineinhalb Stunden für den Anschlusstreffer zum 1:2. Sein Kontrahent Thomas Huber übersah nach einem Leichtfigurentausch einen Läuferspieß, wonach er einen ganzen Turm verlieren würde.

Die fünf Helden des Spitzenspiels: Gerhard Ketterer (von links), Jan Prok, Sascha Schmidt, Holger Wieser und Zoltan Maki.

Nach kurzer Überlegung stoppte er die Uhr und gratulierte Schmidt zum verdienten Sieg. Der Favorit aus Sasbach übernahm jedoch alsbald erneut die Führung. Am Spitzenbrett erwischte Waldemar Schlangen mit den weißen Steinen einen rabenschwarzen Abend. Jungtalent Anna Schneider drohte mit Dame, Läufer und Springer einen gefährlichen Mattangriff am Königsflügel, worauf Schlangen übereilt seine Dame für einen Turm opferte und einen Verteidigungszug mit seinem Turm übersah. Wenige Züge später musste er in aussichtsloser Lage die Waffen strecken. Die Aufholjagd der Knöpflestädter ging jedoch munter weiter. Zoltan Maki zwang mit seinem hübschen Angriff Wolfgang Schell zur Aufgabe. Den Ausgleich schaffte unerwartet Jan Prok an Brett 4. Gegen den Schachroutinier Paul Fallert stand er die ganze Partie über sehr gedrückt und hatte zwei eingeschlossene Läufer. Fallert tauschte jedoch seine starken Springer gegen die schwachen Läufer ab. Dadurch konnte Prok sich befreien und hatte im Turmendspiel plötzlich Gegenspiel Er drehte komplett die Partie zu seinen Gunsten mit einer nicht abwendbaren Mattdrohung durch seine Türme, worauf der Gleichstand hergestellt war. Einen wichtigen halben Zähler auf das Punktekonto entführte Holger Wieser an Brett 7. Mit einer eher defensiven Taktik stand Wieser in einer recht geschlossenen Stellung mit vielen Bauern und jeweils zwei Türmen sehr stabil und ließ am Brett keine gefährlichen Aktionen seines Konkurrenten Peter Benz zu. In einer ausgeglichenen Stellung gaben sich beide friedlich die Hand zur gerechten Punkteteilung. Bei diesem Spielstand war sogar noch ein Mannschaftssieg für die Gäste trotz Unterzahl möglich. Den fulminanten Schlusspunkt zum entscheidenden 4,5:3,5 in diesem Schachkampf, setze erneut der Angriffsspieler Gerhard Ketterer, der mit seiner Leistung (DWZ plus von 114 Punkte aus 3 Spielen!) mittlerweile zu einem unverzichtbaren Leistungsträger des 3. Rochade-Achter geworden ist. Er schuf am Königsflügel etliche Drohungen und brachte seinen eher passiv spielenden Gegner Tobias Christ in starke Bedrängnis und drohte mit einem Matt in zwei Zügen, worauf der Sasbacher ein Einsehen hatte und aufgab. Als neuer Tabellenführer und mit sechs Mannschaftspunkten als maximales Ergebnis, kann am 3. Dezember gegen Baden-Baden 7 mit einem weiteren Sieg der Klassenerhalt so gut wie unter Dach und Fach gebracht werden.