Von Marlon Meier
In der zweiten Runde des badischen Mannschaftspokals hat die Rochade Kuppenheim die Schachfreunde Ettenheim mit 2,5:1,5 ausgeschaltet. Nach fünf Auswärtsspielen in Folge hatte der mittelbadische Bezirkspokalsieger wieder erstmals ein Heimspiel gegen den Landesligisten.
Thilo Ehmann zeigte sogleich, dass er mit den schwarzen Steinen auch gut zurechtkommt! Er baute seine grandiose Pokal-Bilanz auf 5/5 aus. Auch diesmal ließ der Spitzenspieler seine Fans nicht lange warten: Patrick Berg hatte gegen Ehmann früh die Damen getauscht und setzte auf einen Mehrbauern, unterstützt von schönen Läufern. Ehmann erwiderte jedoch mit kraftvollen Zügen: Springerausfall, Gegenstoß im Zentrum und führte seinen Turm auf die zweite Reihe des Gegners (natürlich alles mit Tempo). Nach diesen frühen Verwicklungen erhielt der Kuppenheimer eine überlegene Stellung, die der badische Einzelpokalsieger überzeugend zum Sieg führte.
Highlight der Partie ist die Analyse mit Ehmann
Bei Marlon Meier gegen Simon Bläsi waren beide Seiten mit Ihrer Stellung nicht sonderlich glücklich: Meiers Stellung war aktiv, aber löchrig (der König vermisste seinen g-Bauern). So wurden die Verwicklungen zügig beendet und in einem ausgeglichenen Turmendspiel das Remis vereinbart. Ein Highlight für beide Akteure war die Analyse der Partie mit Ehmann, bei der keine verrückte Variante verborgen blieb.
Nun folgte ein langes zähes Ringen in den verbleibenden Partien nach der Zeitkontrolle, in dem die Kiebitze den Rochade-Spielern tapfer beistanden: Die Partie von Jean-Luc Roos gegen Paul Berg landete zügig in einem Endspiel, in dem der junge Ettenheimer anfangs die aktivere Stellung zu haben schien. Doch Roos platzierte in dem gleichfarbigen Läuferendspiel nach und nach die gegnerischen Bauern als Angriffsziele für seinen Läufer und sein König wanderte tief ins gegnerische Terrain. Aufgrund eines unachtsamen Zuges konnte Berg mittels Bauernopfer aber einen entscheidenden Freibauern bilden, welcher die Partie zugunsten der Gäste entschied.
Eine saubere positionelle Partie spielte Alexander Hatz gegen Christoph Schlierkamp und sicherte damit am vierten Brett den knappen Sieg der Hausherren: In einer geschlossenen Stellung brachte er alle drei Schwerfiguren gegen den schwachen weißen Bauern auf b2 in Stellung und marschierte mit seinem Bauern bis nach a3. Alle vier weißen Figuren mussten nun die Schwäche aus unglücklichen Positionen verteidigen.
Nach der Zeitnotphase fand Hatz die Gewinnidee und beendete nach sorgfältiger Vorbereitung die Partie mit einem eleganten Durchbruch.
Viertelfinale am 9. Juni in Karlsruhe
Im Viertelfinale wartet nun am 9. Juni eine herausfordernde Aufgabe: Die Rochade gastiert bei den Karlsruher Schachfreunden. Der Kontrahent spielt ebenso wie Kuppenheim nächste Saison in der badischen Oberliga.