Rochade-Urgestein Uwe Gantner feiert Jubiläum

„Meine Heldentaten im Schach halten sich in Grenzen“, findet Uwe Gantner. „Erfolge“ seien eher neben dem Schachbrett zu finden. Der Jubilar, der heute 50. Geburtstag feiert, erinnert sich dabei mehr an die Tennisturniere, bei denen er bei örtlichen Vereinsturnieren die Farben der Rochade Kuppenheim oder des Tischtennisclubs Muggensturm hochhielt zusammen mit seinem Doppelpartner Hartmut Metz. Die Turniere im Fußball, Handball, Angeln und Faustball waren früher ebenfalls „Pflichtveranstaltungen, wobei es im Faustball auch zu schmerzhaften Rückblicken kam“, erinnert sich Gantner augenzwinkernd. „Aber dabei sein war alles und die Geselligkeit und das Miteinander war mir persönlich wichtiger. Die schönsten Erinnerungen hatte ich immer bei Spielen der dritten Rochade-Mannschaft oder bei Begegnungen mit der SG Stern, bei denen es nicht so bierernst zuging. So manche Nacht haben wir uns beim 12-Stunden-Blitz gemeinsam um die die Ohren geschlagen“, ergänzt der gebürtige Hauenebersteiner.

Im Tennis wie im Schach bevorzugt Uwe Gantner Serve&Volley: Mit der Rochade und dem Viererteam des TTC Muggensturm (von links: Thomas Ockert, Uwe Gantner, Hartmut Metz und Heinrich Laki) trumpfte das Sport-Ass bei örtlichen Vereinsturnieren in allen Sportarten auf.

Besonders gerne denkt er außerdem an „unsere Trips nach Hastings“ zurück mit einigen Kuppenheimern wie Günther Walz. Im traditionsreichen englischen Seebad, wo schon 1895 das erste legendäre Turnier stattfand, spielte Gantner nicht nur eine scharfe Klinge (siehe Partien). Besonders ins Gedächtnis brannten sich bei ihm die Anweisungen von Metz ein, beim Fotografieren „richtig ran ans Motiv“ zu gehen, schiebt Gantner schmunzelnd nach.

Uwe Gantner (hintere Reihe, von rechts) mit dem Meisterteam in den 80ern um Michael Waschek, Ralf Ehret, Günther Walz, Frank Schäfer (sitzend), Hermann Hettich und Heribert Urban.

Seine Schachkarriere begann Ende der 79er in der Schul-AG der Rochade-Gründer Heribert Urban und Reinhard Kühl. „Die Fahrten zu den Schulwettkämpfen waren immer etwas Besonderes, da die anderen derweil Unterricht hatten“, freute sich Uwe Gantner damals. Zusammen mit Bruder Ralf Gantner, Kai Götzmann, Axel und Stefan Aschenberg sowie Andreas Stahlberger zählte er zu den Stützen der Realschul-Teams. 1984 wurde das Kuppenheimer Realschul-Team auch badischer Meister. Besonders gefährlich ist „d’r Fuchs“, wie sein Spitzname lautet, im Blitzschach. „Da konnte ich mich eher mal durchfuddeln“, meint der Jubilar. Das gelang ihm besonders gut 1987 als Baden-Badener Blitzschachmeister, 1996 als Sieger beim SWF-Turnier Turmspringer und vor allem 1997 als Sieger des SG-Stern-Deutschlandpokals in Friedrichshafen, dem Konzernturnier der Sportsparte der Daimler AG. Im Einzel-Blitz landete Uwe Gantner unter anderem vor dem sehr starken Blitzspezialisten Josef Gheng.

Starker Taktiker: Uwe Gantner feiert heute 50. Geburtstag

Heute geht der versierte Taktiker leider nur noch selten ans Brett. Immerhin wahrt das den Nimbus: In der Verbandsliga bleibt Uwe Gantner so ungeschlagen. Einmal kam er 2008 gegen Kehl zum Einsatz und remisierte. In der Landesliga könnte der Baden-Badener aber sicher auch noch heute gut mithalten. Rochade-Präsident Michael Waschek überbringt dem 50-Jährigen die Gratulation aller Rochade-Mitglieder und Geschenke des Vereins und seiner Vereinskameraden.
Hier noch einige Partien von Gantner, die seine scharfe Klinge zeigen – und seine Verbandsliga-Partie.