Gelungener Abschluss setzt Rochade-Mitgliedern die „Krone“ auf

Als Schachclub kennt man sich mit guten Zügen aus, dachte die Rochade Kuppenheim – und fuhr frohen Mutes mit dem Zug zum Vereinsausflug nach Straßburg. Doch so schlechte Züge hatten die Schachspieler selten gesehen wie an diesem Tage … Eine Betrachtung von Hartmut Metz darüber:
Mein Schachclub besitzt naturgemäß eine Affinität zu Zügen. Beim Vereinsausflug wollten wir daher umweltschonend Zug um Zug nach Straßburg gelangen. Allerdings: Würden meine Vereinskameraden und ich genauso schlechte Züge machen wie die Bahn, würden wir sang- und klanglos in die unterste Liga absteigen! Von Kuppenheim bis Rastatt schafften wir es tatsächlich, wenn auch leicht verspätet! Zeitnot kennen wir Schachspieler – aber nicht, dass uns die Züge ausgehen … Der zweite Zug brachte uns nämlich gleich die erste Schlappe bei:

Glücklich das Straßburger Münster erreicht, das einst das höchste Gebäude der Welt war. Beeindruckend ist die Kirche noch immer.

Er fuhr ab, bevor wir Gleis 2 erreichten. Als Schachspieler ist man es gewohnt, ruhig zu bleiben und geduldig auf den nächsten Zug des Gegners zu warten. So warteten wir eine Stunde in Rastatt. Dass der nächste Zug dann kam, erfreute uns, weshalb wir es glückselig hinnahmen, dass einige bis Appenweier stehen mussten. Von dort wurde es noch heftiger, drängelten sich die Fahrgäste doch mühsam in die Züge bis Kehl. Mit der übervollen Stadtbahn ging es bis zum Straßburger Münster. Geschafft!
Dort war es schön, auch wenn die Zeitnot eine Bootsfahrt verhinderte. Langsam gefiel den 16 Mitreisenden der Ausflug und alle genossen ihn – hätten da nicht die groben Patzer der Bahn auf der Rückreise gelauert. So beschäftigten uns weiter die Züge des Endgegners. In Kehl zwängten wir uns mit zahllosen anderen in die nur zwei Wagen. „Radfahrer müssen draußen bleiben“, hieß es bei der Ansage auf dem Gleis. So quetschten wir uns wie Bauern in den kleinen Figurenkasten. In Appenweier entkamen wir der Enge! Auf Gleis 9 war nämlich mehr als genügend Platz und Luft. Dort ließ uns die Bahn viel Zeit zum Durchatmen und Sinnieren: Der Zug fiel ersatzlos aus, weshalb wir in Appenweier erneut auf den nächsten Zug des Endgegners warteten. Der kam dann auch irgendwann. Die Platzverhältnisse brauche ich ja wohl nicht mehr zu beschreiben. Sie können sich diese ausmalen … Wir waren froh, einen Stehplatz zu ergattern, auch wenn wir uns wieder wie die Ölsardinen fühlten. Letztlich kamen wir in Rastatt an: völlig matt! Dort vertrauten die Ersten nur noch ihren Autos – und alle fuhren damit lieber in den Biergarten zum Abschluss des Tages. In der „Krone“ krönten wir den Tag und alle Schachspieler genossen „dankbar“ die Sitzplätze. Im Rückblick stellten wir bei gutem Essen zufrieden fest: Wir hatten von der Bahn doch viel über schlechte Züge gelernt … Die nächste Saison kann kommen!