Kuppenheimer Ass verpasst hauchdünn Medaille in Dinkelsbühl

Thilo Ehmann hat bei der deutschen Schnellschach-Meisterschaft in Dinkelsbühl aufgetrumpft. Das Kuppenheimer Ass belegte Rang fünf. Mit einem Sieg in der Schlussrunde hätte der baden-württembergische Schnellschach-Landesmeister sogar nach einer Medaille greifen können. Doch gegen den neuen Champion Leon Mons musste sich Ehmann in der Schlussrunde am Spitzenbrett mit einem Remis begnügen. So blieb der Spieler der Rochade Kuppenheim hinter dem Erlanger Großmeister, der sich mit 6,5 Zählern den Titel sicherte. Auf den Rängen zwei bis vier folgten mit Julius Muckle (Walldorf), Yevhenii Yelisieiev (Nürnberg/beide 6,5) und Patrick Zeibel (Mülheim-Nord) drei Internationale Meister. Letzterer wies wie Ehmann nach neun Runden sechs Punkte auf, hatte aber die bessere Buchholz-Wertung.

Großmeister Leon Mons (links) sichert sich am Spitzenbrett gegen den Kuppenheimer Thilo Ehmann den nationalen Titel im Schnellschach. Foto: Edin Pezerovic

Immerhin blieb der deutsche Pokalsieger von 2022 vor dem Topfavoriten Daniel Fridman. Der Großmeister vom Bundesligisten Mülheim-Nord musste sich mit 5,5 Punkten bescheiden, nachdem er in Runde sechs Mons im direkten Duell unterlegen war.
Ehmann überzeugte mit einer Performance von 2421 Elo, obwohl der Rochade-Topspieler mit seinem schlechten Start haderte. „In den Runden zwei und drei verlor ich“, berichtete der 23-Jährige von Niederlagen gegen nominell schlechtere Akteure. Danach stellte er eine „Gewinnstellung kurzzügig ein, was Jan Pubantz glücklicherweise nicht sah“, berichtet Ehmann vom Turnierverlauf bis zu den 3/5. Als weitere kritische Partien sieht er die folgenden Duelle. „In Runde sechs stellte ich die Partie erneut ein“, aber der Dormagener Marcel Harff (2407) „wickelte falsch ab“, so dass Ehmann einen halben Punkt im Bauernendspiel retten konnte. Gegen den Bamberger Tobias Kolb „stand ich die ganze Zeit schlechter, bis er zweizügig einen Turm einstellte“, profitierte Ehmann einmal mehr von seiner Zähigkeit. Ein Sieg über den Löberitzer Robert Stein brachte den FM an die Medaillenplätze heran. Mons legte aber die Begegnung „sicher an, so dass ich das Treppchen verpasste“, resümiert der Schnellschach-Landesmeister die deutschen Meisterschaften in Bayern.