Von Patrick Gottwald
In der 6. Runde der Landesliga stand das Murgtal-Match gegen die erste Mannschaft des SF Hörden auf dem Programm. Der Absteiger aus der Verbandsliga stellte gewohnt stark auf und galt somit als Favorit. An Brett 7 erreichte Hussain Chaltchi nach der Eröffnung eine ausgeglichene Stellung. Nachdem einige Figuren getauscht wurden, bot der Gegner den Damentausch an und wenig später Remis an, welches Chaltchi akzeptierte. Ähnlich war auch der Verlauf am dritten Brett: Die nach der Eröffnung entstandene Stellung war in friedlicher Nähe. Eine Remis-Offerte von Reinald Kloska nahm der um 200 DWZ überlegene Kontrahent Jörg Eiler an, da er sich in klarem Zeitnachteil befand.

Daniel Scheuermann eilt derzeit von Sieg zu Sieg!

Scheuermann wahrt weiße Weste

Beim Zwischenstand von 1:1 spielte Rouven Wieser mit dem Wolga-Gambit gewohnt aggressiv. Im Mittelspiel verkalkulierte sich der Jugendspieler jedoch, wodurch er zunächst die Qualität und dann den Turm einbüßte. In hoffnungsloser Stellung legte Wieser die Waffen nieder und gratulierte Christian Karcher zum Sieg. An Brett 6 konnte Daniel Scheuermann durch ein Gambit seines Opponenten Lothar Thon im Sizilianer zunächst mit den schwarzen Steinen ausgleichen. Ein Läuferpaar sollte im Endspiel mit Mehrbauer gegen Springer und Läufer zum Sieg ausreichen. Damit ist Scheuermann mit 4/4 Punkten der absolute Topscorer des Landesliga-Teams.
Am Spitzenbrett versuchte Alexander Hatz im Königsinder etwas Neues. Später machte er eine Ungenauigkeit, indem er die Dame schlecht positionierte. Den zunehmenden Negativtrend konnte der Kapitän nicht aufhalten, sodass Hörden dank Gerd Merkel mit 3:2 erneut die Führung übernahm. Am Brett neben ihm konnte Ralf Gantner seinen Gegner Jörg Eisele zunächst mit einer Nebenvariante überraschen. Mit Schwarz sicherte er sich zunächst das Läuferpaar und schließlich die offene c-Linie. Aufgrund des aktuellen Spielstandes wollte Gantner seinen Vorteil zum Gewinn verdichten. Eine Abwicklung auf der c-Linie erwies sich später jedoch als problematisch und kostete auch noch einen Bauern. Der Kuppenheimer versäumte es überdies, durch ein Bauernopfer sein Läuferpaar zur Geltung zu bringen. Danach war nichts mehr gegen die beiden verbundenen Freibauern von Weiß auszurichten.
Beim Spielstand von 2:4 mussten die letzten beiden Spieler Louis Wunsch und Patrick Gottwald Siege verbuchen. In leicht besserer Stellung im Mittelspiel machte Micheal Zunker einen Fehler aufgrund einer Fehleinschätzung, was einen Damengewinn anlangte. Bei einem Bauernopfer schien die Stellung absolut ausgeglichen, Gottwald konnte durch einen Doppelbauern keinen Druck am anderen Flügel aufbauen. Da Remis und Niederlage zum gleichen Ausgang für die Mannschaft führen würde versuchte Gottwald ein Qualitätsopfer. In den nachfolgenden Zügen übersahen beide Spieler eine Gewinnmöglichkeit für den Hördener Spieler und einigten sich auf ein Remis. Wunsch erreichte schon nach wenigen Zügen ein absolut ausgeglichenes Turmendspiel. Er konnte einen Turm auf die gegnerische Grundreihe bringen und hatte somit die Initiative. Nach einem Patzer Norbert Frühes entwickelte sich die Stellung zu einem Wettrennen, das Vorteil für den Rochade-Jugendspieler versprach. In Zeitnot verpasste Wunsch den richtigen Zug, wodurch er zwar zwischenzeitlich einen Turm mehr hatte, diesen jedoch gegen den letzten Bauern opfern musste.
Am Ende gewann Hörden so mit 5:3. In den kommenden Spielen unter anderem gegen Offenburg muss die Reserve der Rochade II nochmal punkten, um den Klassenerhalt zu sichern. Platz sechs sieht zwar gut aus – aber die 5:7 Punkte sind noch lange nicht genug.