Badischer Pokalsieger scheitert in Ketsch

Die Rochade Kuppenheim muss die Titelverteidigung im badischen Mannschaftspokal frühzeitig abschreiben: Die Schachgemeinschaft scheiterte in der zweiten Runde beim Oberliga-Aufsteiger Ketsch mit 1,5:2,5. Dabei begann das Duell mit dem künftigen Klassen-Rivalen gut: Marlon Meier hatte genauer gerechnet als sein Kontrahent Simon Hinkel. Dank eines Damen-Zwischenopfers stoppte die Kuppenheimer Nummer vier den Kombinationswirbel des Ketschers. Meier verblieb danach im Endspiel mit einer Mehrfigur, weshalb Hinkel seine Steine zusammenschob.

Die schnelle Führung durch Marlon Meier reicht in Ketsch nicht für den badischen Pokalsieger 2024.

Aufstellungspoker der Rochade misslingt

Trotz der schnellen Führung sollte Hartmut Metz nach Rücksprache mit Kapitän Joachim Kick das Remisangebot von Martin Schrepp ablehnen, stand der zweifache deutsche Seniorenmeister doch an Brett drei mit den schwarzen Steinen minimal besser. Bei Jean-Luc Roos wirkte die Position etwas gedrückt. Florian Schrepp stand aktiver. Die Vorentscheidung fiel jedoch am Spitzenbrett, das im Pokal besonderes Gewicht besitzt. Topspieler Thilo Ehmann, der vier Instrumente beherrscht, wurde dort wegen eines Konzerts seines Musikvereins in Ketsch schmerzlich vermisst. Deshalb bot die Rochade den stets bestens auf die Eröffnungstheorie vorbereiteten Kick ganz vorne auf. Der Kuppenheimer kam passabel aus der Eröffnung. Als Marcel Herm indes mit den schwarzen Steinen angriff, unterlief Kick ein folgenschwerer Fehler. Das kostete die Partie. Somit missriet der Aufstellungspoker der Rochade.

Blauäugig in den Verlust manövriert

Bei seiner Aufgabe war klar, dass Roos und Metz das Ruder nicht mehr herumreißen können. Sie hätten wegen der Berliner Wertung, die einen Sieg am ersten Brett mit vier Punkten bewertet und den am letzten mit nur einem Punkt, zusammen 1,5 Punkte sammeln müssen. Roos spielte zwar noch einen Mehrbauern heraus, der war allerdings im Turmendspiel nicht zu verwerten. Metz agierte derweil zu blauäugig – und geriet im Siegesstreben in eine Verluststellung, weil sein vermeintlich „guter Läufer“ eingesperrt wurde. Ein Remis hätte allerdings auch das Ausscheiden besiegelt. So gratulierte Metz Martin Schrepp zum Sieg. „Momentan läuft bei uns alles“, unterstrich der Ur-Ketscher mit Blick auf den Pokal und die in der Vorwoche gewonnene Verbandsliga-Meisterschaft.

    SC Ketsch 2059     SGR Kuppenheim 2141 1.58
1 1 Herm, Marcel 2183   10 Kick, Joachim 2100 1 0 0.62
2 10 Schrepp, Florian 2072   3 Roos, Jean-Luc 2191 ½ ½ 0.34
3 2 Schrepp, Martin 2120   6 Metz, Hartmut 2184 1 0 0.41
4 13 Hinkel, Simon 1860   7 Meier, Marlon 2090 0 1 0.21