Von Louis Wunsch
Am letzten Spieltag des Kalenderjahres musste der zweite Rochade-Achter für das altbekannte Duell nach Lahr reisen. Dabei musste man zwar auf Patrick Gottwald verzichten, konnte allerdings mit Jochen Klumpp an Brett 1 einen wichtigen Ersatz stellen, wie sich im späteren Verlauf herausstellte. Nominell ausgeglichen wurden die Uhren gestartet, wobei das erste Ergebnis nicht lange auf sich warten ließ: Daniel Scheuermann nutzte den Eröffnungspatzer seines Kontrahenten und hatte mit einer Leichtfigur im Plus die Oberhand in der Partie. Mit der Aufgabe des Gegners war der erste Punkt eingefahren: ein guter Start für die Rochade!
Jochen Klumpp schlägt den starken Lahrer Bernd Schmider am Spitzenbrett und bringt die Rochade auf 3:4 heran.
Freude über Führung währt nur kurz
Doch die große Freude hielt nicht allzu lange. Zwar konnte Hussain Chaltchi einen sicheren halben Punkt einfahren, dafür musste sich Ralf Gantner gegen Achim Sexauer geschlagen geben. In ausgeglichener Stellung übersah Gantner ein taktisches Motiv, das die Partie, auch laut Engine mit -6, direkt entschied. Mit einem zwischenzeitlichen 1,5:1,5 schien der Kampf ausgeglichen, doch Lahr legte einen Zahn zu. Michael Lorenz eröffnete mit Reti, das Berthold Kopp von Beginn an gut behandelte. Kopp hatte neben seinen aktiven Leichtfiguren auch mit seinen Türmen auf der c- und e-Linie konstanten Druck ausüben können. Nach einem weiteren Fehler des Kuppenheimers brach die Stellung auseinander – und Schwarz konnte mittels Bauerngabel ein Leichtfigur einheimsen. Ärgerlicherweise war das nicht das einzige Brett, das auf Verlust stand. Auch an Brett 2 musste Alexander Hatz seinem Gegner zum Sieg gratulieren. Aus unerklärlichem Grund hatte Hatz anstelle eines Bauern, den er ziehen wollte, plötzlich den Springer bewegt. „Das ist mir noch nie passiert“, sagte der Mannschaftsführer bei der Analyse dazu und ergänzte mit dem Blick auf den Zugfehler, „danach war die Stellung verloren.“
Reinald Kloska verpasst erst den Sieg im Endspiel, ehe er mit der gütigen Mithilfe des Gegners doch das 4:4 für Kuppenheim II retten kann.
Schuler offeriert verfrüht das Remis zum 4:2
Währenddessen musste sich auch Louis Wunsch gegen den Routinier Klaus Schuler mit einem Remis zufriedengeben. Zwar kam Wunsch mit den schwarzen Steinen angenehm aus der Caro-Kann-Eröffnung, dennoch spielte sich das Duell auf Augenhöhe ab. Erst am Ende übersah Wunsch eine Variante, die Schuler spielentscheidenden Vorteil versprach. Zwar nutzte dieser den Fehler auch aus, bot dennoch Remis angesichts des aktuellen Spielstandes. Mit der Punkteteilung an Brett 5 stand es vorerst 4:2 für die Gastgeber.
Comeback durch Klumpp und Kloska zum 4:4
Am Spitzenbrett konnte Jochen Klumpp auf 3:4 verkürzen. Auch er eröffnete mit Reti und konnte sich während des Mittelspiels besser aufbauen als Bernd Schmider: Während Schwarz mit seiner Dame auf dem Damenflügel ein Tempo nach dem anderen verlor, brachte Klumpp seine Leichtfiguren aktiv ins Spiel und hebelte mittels f4 das Zentrum aus. Danach öffneten sich auch die e- und g-Linie, die der Kuppenheimer mit seinen Türmen besetzte. Dem Druck am Königsflügel wurde Schmider trotz seiner hohen Spielstärke nicht mehr Herr, sodass Klumpp mit einem entscheidenden Bauernvorteil ins Endspiel gelangte. Nachdem 40 Züge gespielt worden sind, war ein Zeitnotfehler ausgeschlossen, weshalb Schmider nach wenigen weiteren Zügen aufgab. Gespannt waren nun die Augen auf Brett 6 gerichtet: Reinald Kloska hatte die sichere Vorentscheidung in einem Turmendspiel vorerst liegen lassen. Aber nachdem sein Gegner das Turm- samt Bauernendspiel misshandelte, reichte es doch, obwohl sich Hatz bereits mit einem 3,5:4,5 abgefunden hatte, wie er im Analyseraum gestand, bevor doch seine Mannschaftskameraden die frohe Kunde überbrachten, dass Kloska dank der Fehler des Lahrers doch gewinnt.
Wichtiges Duell gegen Denzlingen
Nun gilt es nach Neujahr für den Tabellensiebten alle Kräfte zu mobilisieren, um am 19. Januar gegen den SK Denzlingen zu bestehen. Mit dann 5:5 Punkten hätte man den Tabellenvorletzten (aktuell 2:6) im Kampf um den Klassenerhalt fürs Erste auf Distanz gebracht. Die 3:5 Zähler der Rochade II sind momentan noch kein Ruhekissen.
SK Lahr | 1852 | SGR Kuppenheim 2 | 1845 | 4 | 4 | 4.09 | ||||
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1 | 9 | Schmider, Bernd | 2167 | 13 | Klumpp, Jochen | 2055 | 0 | 1 | 0.65 | |
2 | 10 | Wilting, Alexander | 1958 | 16 | Hatz, Alexander | 1920 | 1 | 0 | 0.55 | |
3 | 11 | Kopp, Berthold | 2049 | 17 | Lorenz, Michael | 1842 | 1 | 0 | 0.77 | |
4 | 13 | Schuler, Klaus | 1988 | 18 | Wunsch, Louis | 1879 | ½ | ½ | 0.65 | |
5 | 18 | Stulz, Joachim | 1758 | 19 | Kloska, Reinald | 1884 | 0 | 1 | 0.33 | |
6 | 19 | Sexauer, Achim | 1831 | 21 | Gantner, Ralf | 1726 | 1 | 0 | 0.64 | |
7 | 24 | Rogalla, Raimund | 1645 | 23 | Scheuermann, Daniel | 1799 | 0 | 1 | 0.29 | |
8 | 27 | Burgardt, Matthias | 1419 | 27 | Chaltchi, Hussain | 1652 | ½ | ½ | 0.21 |